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Häufige Fragen


Warum barhuf?

Die Frage ist doch, warum nicht? Bei den meisten beschlagenen Pferden, die mir begegnen, sind die Eisen einfach unnötig. Das heißt nicht, dass ich per se gegen Beschläge bin, ich denke nur, man sollte hinterfragen, was mein Pferd davon hat. Ein Hufeisen legt den gesamten natürlichen Stoßdämpfer im Pferdebein lahm, genauso wie den Hufmechanismus, der zum Beispiel schiefe Böden kompensiert. Das kann sogar Sehnenschäden begünstigen.

Kann ich mein Pferd problemlos auf Barhuf umstellen lassen?

Wie die Umstellung verläuft, kann ich vorher nicht sagen. Versuchen würde ich es aber auf jeden Fall. Die Umstellung kann bei sensiblen Pferden gewöhnungsbedürftig sein, ich kümmere mich aber um eine sanfte Umstellung. Direkt nach dem Abnehmen der Eisen nehme ich so wenig Material wie möglich weg, damit sich dein Pferd erstmal an das neue Laufgefühl gewöhnen kann. Es kann sein, dass dein Pferd einige Tage, vielleicht sogar ein paar Wochen fühlig läuft. Dann kannst du es mit Hufschuhen unterstützen und dein Training etwas anpassen. Möglicherweise bleibt dein Pferd auch auf geschotterten Wegen fühlig, in diesem Falle empfehle ich gute Hufschuhe.

Mein Pferd läuft sich die Hufe schief, ist das normal?

Meins auch. Und das wird sich auch nie ändern, denn das liegt daran, wie die Knochen zueinander stehen, wie Bänder, Sehnen und Muskeln mitarbeiten können, wie ausbalanciert dein Pferd ist und und und. Das ist auch okay so, das nehme ich auch nicht weg. Ja, ich bearbeite so, dass sich die Stellung nicht verschlechtert, möglichst sogar verbessert, aber ich kann sie nicht einfach optisch schön bearbeiten, wenn es fürs Pferd nicht funktional ist.

Mein/e jetzige/r Hufbearbeiter/in sagt, da kann man nichts machen.

Ich bin immer für eine Zweit- oder Drittmeinung, denn jede/r hat andere Bearbeitungsansätze. Ich würde bei lange bestehenden Problematiken nicht einfach aufgeben und zumindest den Versuch wagen. Nur Bockhuf bleibt Bockhuf, vielleicht lassen sich Höhenunterschied und die steilen Wände etwas verbessern, aber ganz Weg nehmen würde mindestens starke Schmerzen verursachen.

Die Hufe brechen ständig aus.

Das kann ganz viele Ursachen haben, meistens ist es jedoch kein Indiz für schlechte Hornqualität. Aber die gute Nachricht ist, da kann man was machen! Zum Beispiel die Bearbeitung anpassen, die Intervalle verkürzen und gerade, wenn es lange trocken ist, die Hufe wässern. Dazu kannst du dein Pferd einfach beim Putzen auf eine nasse Badematte stellen, das übt auch still stehen und Gewöhnung an unbekannte Untergründe. Übrigens wird sich dein/e Bearbeiter/in über eingeweichtes Horn sicher freuen. Fette und Öle dagegen schließen Feuchtigkeit aus und begünstigen ausbrechende Hufe.

Wie lang sollte das Bearbeitungsintervall sein?

Am Anfang gerne kürzer, also so 3 bis 4 Wochen. Bei kurzen Abständen zwischen den Bearbeitungen kann man schön kleinschrittig und dennoch intensiv in Richtung gesunde Hufe arbeiten. Später können es auch 5 bis 6 Wochen sein, länger jedoch nicht, sonst lässt sich der Hufstatus nicht erhalten. Längere Intervalle als 6 Wochen biete ich auch nicht an, sollte der Abstand aber ausnahmsweise mal nicht eingehalten werden können, fällt dein Pferd trotzdem sicher nicht um.

Muss ich die Eisen vom Schmied abnehmen lassen?

Nein, ich habe das passende Werkzeug dafür dabei. Ich brauche zum Abnehmen zwar etwas länger als ein Schmied, zum einen, weil ich die Routine nicht habe und zum anderen, weil ich dem Horn möglichst wenig Schaden zufügen möchte.